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Nutzen und Technik der Kellerdeckendämmung

Um nur ein paar der gängigen Vorurteile zum Dämmen der Kellerdecke zu nennen: die Kellerdecke zu dämmen lohnt sich doch nur für Passivhäuser, es ist teuer und Handwerker gibt es auch keine.

Warum das nicht ganz der Wahrheit entspricht und wie vielschichtig man die Energieeffizienz der eigenen Immobilie heben kann, wollen wir in diesem Blogartikel klären. Im Folgenden stellen wir die verschiedenen Systeme vor, bieten eine große und übersichtliche Vergleichstabelle zu den verschiedenen Dämmsystemen und Dämmstoff-Herstellern und zeigen eine Auswahl an Videos, mit Hilfe derer man sich einen Überblick über die Vor- und Nachteile der Techniken verschaffen kann.

Mauermörtel auf der Steinwoll-Dämmplatte

Inhaltsübersicht: Kellerdeckendämmung

Motivation Kellerdeckendämmung

In den meisten Gebäuden gehen bis zu 15% der Heizenergie über den Boden an den Keller verloren. Einer von mehreren Gründen, weshalb sich eine nachträgliche Kellerdeckendämmung lohnt.


Aber wieso geht überhaupt Wärme an den Keller verloren?

Der Grund ist der Temperaturunterschied von Wohnraum zu Kellerraum. In der Fachwelt wird von Temperaturdifferenz gesprochen. Da die Kellerdecke in der Regel aus Beton besteht ist der Dämmwert äußerst schlecht. Als kleine Abschätzung: ein Fußbodenaufbau wie im Bild gezeigt, hat einen U-Wert von 2,2 W/m²K. Das heißt bei einer Wohnraumtemperatur von 21 °C und einer Kellerraum-Temperatur von 14 °C, gehen auf 20 qm 300 Watt Wärme pro Stunde verloren. Das ist mehr als die meisten Fernseher im eingeschalteten Zustand verbrauchen.

Deckenaufbau einer Standart-Kellerdecke

Die überschlägige Formel ist einfach und kann von jedem/r leicht angewendet werden:

 

U-Wert ⋅ Fläche ⋅ (Wohnraumtemperatur – Kellerraumtemperatur) = Verlustleistung

 

Der Verlust fällt so lange an, wie die Temperaturdifferenz gegeben ist. Solange die Wärme, über die noch viel größere Kellerwandfläche ans Erdreich abgeben werden kann, wird sich an der Kellerraumtemperatur nicht viel ändern. Und da man in Küche oder Wohnzimmer nicht unbedingt die Kellertemperaturen haben möchte, sollte die Motivation der Kellerdeckendämmung auf der Hand liegen.

Im Laufe dieses Artikels möchte ich einige Techniken und Hersteller mit Ihrem System und den verschiedenen Vor- und Nachteilen vorstellen. Fangen wir an mit einer Pro- und Kontraliste zum Dämmen der Kellerdecke.


Vorteile der Kellerdeckendämmung

  • Heizwärme und damit Brennstoff wird eingespart
  • Der Fußboden verliert weniger Wärme und bleibt damit warm (weniger Fußkälte)
  • Aufgrund der geringeren Temperaturdifferenzen von Fußboden zu Wand steigt die Behaglichkeit
  • Die Kellerdeckendämmung ist förderfähig
  • Mit der Verlustleistung reduziert sich auch die nötige Erzeugungsleistung, beispielsweise Ihre Wärmepumpe kann kleiner ausfallen und wird günstiger
  • Wenn weniger Wärme durch die Kellerdecke verloren geht, bleibt der Keller kühler
  • Die nachträgliche Dämmung kann durch Fachbetriebe oder in Eigenleistung hergestellt werden (Kellerdeckendämmung in Eigenleistung)
  • Die genaue Einsparung durch eine nachträgliche Dämmung kalkulieren wir gerne in einem iSFP für Sie
  • Meist müssen keine Folien oder ähnliches verarbeitet werden, da die Betonplatte ohnehin diffusionsdicht ist. Gerne finden wir eine bauphysikalisch sichere Konstruktion für Sie


Nachteil der Kellerdeckendämmung

  • Die Kellerdeckendämmung wird besonders aufwendig, wenn die Wände im Keller verwinkelt sind oder sehr viele Installationen aufweisen, beispielsweise dann wenn viele Rohre und Leistungen auf der Wand verlegt wurden. Die gute Nachricht ist: je nach Anwendungsfall gibt es auch hierfür Lösungen, siehe unten.
  • Die Wände müssen trocken sein, ehe man mit der Ausführung beginnt. Eine defekte Abdichtung der Kellerwand wäre schlecht, da die Dämmung in Kombination mit eindringender Feuchte über das Erdreich das Aufsteigen von Feuchtigkeit begünstigt
  • Eine Nachträgliche Dämmung reduziert die Raumhöhe des Kellers
  • Für eine staatliche Förderung muss der U-Wert der Decke auf 0,30 W/m²K zurück gehen, dies erfordert je nach verwendetem Dämmstoff eine Dämmstärke von bis zu 15 cm

Das ermöglicht die Kellerdeckenisolierung

Gerade haben wir gesehen, dass eine massiv Betondecke bis zu 300 Watt Energie auf 20 m² verliert. Werden nur 10 cm Dämmstoff nachträglich angebracht, verringern sich die Verluste um 77% auf 42 Watt.


Ein faszinierendes Ergebnis, welches sich ohne großen Aufwand erreichen lässt!

Schema gedämmte Kellerdecke

Gerne berechnen wir innerhalb eines individuellen Sanierungsfahrplans für Sie die Amortisation einer nachträglichen Kellerdeckenisolierung, sowie vieler anderer in Frage kommende Sanierungsmaßnahmen oder beantragen die entsprechenden Fördermittel für Ihre Maßnahme.

 

Um schneller herauszufinden, welche Dämmtechnik sich für Ihre Kellerdeckendämmung eignet, gibt es hier einen tabellarischen Vergleich:


Großer Systemvergleich für die Kellerdeckendämmung

Achtung: als BAFA gelistete Energieberatung sind wir der Neutralität verpflichtet. Die hier aufgelisteten Hersteller stellen keine Empfehlung dar! Wir erhalten keine Gegenleistung der Hersteller.


Die gezeigte Tabelle gibt nur einen Bruchteil der verfügbaren Systeme wieder. Aber sie soll eine Anregung für die Möglichkeiten geben und mit welchen Dämmstärken gerechnet werden muss. Wir hoffen, es ist für jeden etwas dabei. Wenn Sie sich noch unsicher sind oder einen Förderantrag, vielleicht sogar in Kombination mit einem iSFP-Bonus beantragen möchten, sprechen Sie uns an und beauftragen Sie eine unabhängige Energieberatung.

Energieberatung hilft bei den nächsten Schritten

Die Kellerdeckendämmung ist natürlich nicht nur gut zur Energieeinsparung. Sie ist auch arbeitsintensiv und verursacht Kosten, weshalb eine Sanierung nicht nur beliebt ist. Entscheidend ist die Wirtschaftlichkeit.

Pauschal kann man annehmen, dass etwa 15% der Heizenergie über die Kellerdecke verloren gehen. Natürlich ist jedes Haus individuell. Insbesondere bei gut gedämmten Kellern (Außenwände und Bodenplatte gegen Erdreich) oder zum Beispiel bei besonderes kleiner Grundfläche mit vielen Stockwerken, nimmt der Verlust über die Kellerdecke ab.

Ob sich eine energetische Sanierung in Ihrem Fall rechnet, erfahren Sie, wenn Sie einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) bei uns in Auftrag geben. Einer unserer Experten macht sich dann zu Ihnen auf den Weg, berät Sie vor Ort über mögliche Optionen und bewertet die Flächen & Konstruktionen hinsichtlich ihres Einsparpotenzials. Letztlich werden die zu erwartenden Sanierungskosten den zu erwartenden Einsparungen gegenüber gestellt. Das ist insbesondere dann empfehlenswert, wenn Ihnen die technischen Details unbekannt sind und Sie sich eine Übersicht  hinsichtlich der Amortisierung und der Fördermöglichkeiten wünschen.

Förderung für Energieeffizienzmaßnahmen

Je nach dem in welcher Stadt oder Gemeinde Sie leben, gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten. Bundesweit gibt es die staatliche Förderung für die energetische Sanierung der Gebäudehülle, sowie der Fachplanung. Hier wird alles mit 15 bis 20% (Stand 2022) gefördert, was die Mindestanforderungen erfüllt. Eingeschlossen bei 20% ist der iSFP-Bonus. Die Fachplanung, zum Beispiel das Führen eines Feuchtschutznachweis für eine bauphysikalisch sichere Konstruktion, wird mit bis zu 50% gefördert.

In Abhängigkeit Ihres Wohnorts kann es noch kommunale Förderungen geben, die mit der Förderung der BAFA kombinierbar sind. Wir prüfen dies im Einzelfall für Sie.

Sprechen Sie uns einfach an, ganz gleich ob Sie eine technische Projektbeschreibung (TPB) für eine Einzelmaßnahme benötigen oder den mit bis zu 80% geförderten iSFP für eine Gesamtübersicht  wünschen.

Die Möglichkeiten der Kellerdeckendämmung

Für die Kellerdeckendämmung kommen verschiedene Techniken in Frage:

  1. Klassische Dämmung mit Dämmplatten & verschiedenen Materialien
  2. Mehrschichtplatten mit holzfaserverstärkter Oberfläche
  3. Mineralfaser und kunststoffbasierte Dämmstoffe zum Aufsprühen
  4. Abgehängte Decke mit Kernfüllung
  5. extra dünne strahlungsschirmende Dämmmaterialien (Verbund-Wärmedämm-Matten)
  6. Dämmputze (werden hier nicht weiter behandelt)
  7. Vakuumdämmplatten als Kellerdeckendämmung


Kellerdeckendämmung mit klassischen Dämmplatten

Insbesondere bei ebenen Decken ohne Verwinkelungen und nur wenigen Aufputz Installationen kann wirtschaftlich mit einem Plattendämmstoff gedämmt werden. Entscheidend für die Auswahl des Dämmstoffs ist dann insbesondere das Finish der Isolierung, also wie soll die Isolierung aussehen und gibt es besondere Anforderungen an die Oberflächenbeschaffenheit (Finish). Insbesondere in Kellerbereichen, in denen mit hoher Wärmeeinwirkung oder gar offenem Feuer zu rechnen ist, sollte ein nicht brennbarer Dämmstoff gewählt werden. Wenn die Kellerdecke nicht tragfähig ist, kann der Dämmstoff geschraubt werden. Ist er hingingen tragfähig, ist auch das Verkleben möglich. Zum Kleben werden in der Regel mineralische Kleber (vereinfacht Zement) eingesetzt oder auch Bauschaum. In jedem Fall sollte man sich nach den getesteten (zugelassenen) Herstellerangaben richten.


Der Vorteil von Plattendämmstoff:

  • Einfach zu installieren
  • Geklebt und/oder geschraubt ohne Wärmebrücken möglich
  • Hinterlüftung wird geklebt effektiv vermieden
  • Viele verschiedene Materialien und Hersteller stehen zur Auswahl
  • Dank der großen Auswahl kann auf regionale Produzenten zurück gegriffen werden, das spart Transportkapazitäten und unter Umständen auch Kosten
  • Die Arbeiten lohnen sich bereits bei kleinen Flächen

Der Nachteil von Plattendämmstoff:

  • Aufputz Installationen erschweren die Ausführung der Dämmung erheblich
  • Kleben ist je nach Dämmstärke und Masse der Dämmung nicht ausreichend
  • Die Deckenoberfläche muss glatt sein, je nachdem ob geschraubt oder geklebt wird, mehr oder weniger
  • Je nach System ist das Finish weniger ansehnlich
  • Dämmung mit sehr gutem Dämmwert ist meist brennbar

kleine Übersicht über Dämmplatten und ihre Eigenschaften

Hersteller Bezeichnung des Dämmstoff Wärmeleitgruppe Dämmstärke Ausgangsmaterail Brennbarkeit/Baustoffklasse Finish
puren MV-KD 028 30 bis 80 mm Polyurethan (PUR/PIR) E - normalentflammbar weiß Vlies
GLAPOR Schaumglasplatten 052 30 bis 140 mm Recycling Glasmehl A1 - nichtbrennbar schwarz porös
Xella Multipor 042 20 bis 300 mm Porenbeton A1 - nichtbrennbar weiß porös
Isover Topdec Smartline 035 60 bis 120 mm Steinwolle A1 - nichtbrennbar weiß Struktur-Glasvlies
JOMA Story 032 80 bis 300 mm Styropor B2 - normalentflammbar weiß Styroporplatte
Sto Dämmplatte Top32 032 EPS B2 - normalentflammbar schwarz EPS

Isover stellt in einem Video sehr ausführlich das Produktsortiment und die unterschiedlichen Formen der Montage vor. Besonders spannend die Klebemontage mit mineralischem Klebemörtel mit verschieden intensiven Techniken der Aufbringung (Pressspachtelung, Kammbettverfahren oder Buttering-Floating-Verfahren), ebenso wie die Dübelmontage mit unterschiedlichem Lochbild. Sogar eine abgehängte Montage wird präsentiert.

Joma hat eine EPS-Dämmung mit einfachem Finish entwickelt, welche dank Dämmstoffprofilen ohne Wärmebrücken verschraubt werden kann. Positiv sowohl für die Dämmung als auch die Optik ist das Feder- und Nut-System.

Nicht brennbar und mineralisch. Die Dämmung von Multipor ist relativ einzigartig. Die Installation von Leuchten und Kabeln auf den Mineraldämmplatten kann allerdings nur mit speziellen Dämmstoffdübeln erfolgen oder muss bei schweren und dynamischen Lasten sogar an der ursprünglichen Deckenkonstruktion angebracht werden. Dafür ist ein Armieren und anschließendes Verputzen möglich. Was zu einer festen Oberfläche führt. Außerdem gibt es ein gutes Programm für die Laibungs- oder Flankendämmung z.B. via Dämmkeilen.

Kellerdeckendämmung mit Holzfaser-überdeckten Dämmplatten

Eigentlich handelt es sich bei den Holzwolle-Dämmplatten der folgenden Firmen um gewöhnliche Dämmstoffe wie EPS oder Mineralwolle, jedoch erhalten die Dämmstoffe eine Deckschicht aus mineralisch gebundener Holzwolle. Man spricht auch von Mehrschichtplatten. Dies führt zu verbesserten mechanischen Eigenschaften, wie geringere Entflammbarkeit, schallschluckenden Eigenschaften und zu einer einzigartigen Optik. Deshalb widmen wir  diesen Dämmplatten ein eigenes Kapitel.


Vorteil der Dämmplatten mit Holzwolledeckschicht:

  • verbesserte akustische Eigenschaften
  • verbesserte mechanische Eigenschaften
  • strukturierte Oberfläche
  • verringerte Entflammbarkeit bei verbessertem U-Wert, gegenüber klassischer Kunststoffisolierungen
  • manche Hersteller bieten einfach zu öffnende Revisionsöffnungen in der Dämmebene für Leitungen und Rohre
  • kann einfach übermalt werden
  • geschlossen Ebene, überstreichbar und überputzbar

Nachteile der Dämmplatten mit Holzwolledeckschicht:

  • höheres Gewicht
  • muss häufig geschraubt werden
  • aufwendig auszubringen bei zerklüfteten Decken und Rohrinstallationen
  • die Deckschicht hat nur einen geringen Dämmwert, was zu einer größeren Aufbauhöhe führt

kleine Übersicht über Dämmplatten mit mineralisch gebundener Holzwolle-Deckschicht

Hersteller Bezeichnung des Dämmstoff Wärmeleitgruppe Holzwolle/Dämmstoff Ausgangsmaterail
Isolith Dämmelement KDE-37 WLG 031 Mineralischgebundene Holzwoll-Deckschicht & EPS-Hartschaum Kern
Dietrich UNITEX P-EPS KD 075/033 Zement gebundener Holzwolle, Kern: P-EPS
Knauf Heraklith TEKTALAN A2 100/035 weißzementgebundene Holzwolle, mit Steinwollekern
JOMA KDE 35 WLG 035 zementgebundener feinwolliger Holzwolle, Kern aus Mineralwolle

Im Video ist zu sehen, wie die Dämmplatten ohne Falz unter die Kellerdecke geschraubt werden. Mit Schnellspann-Stützen ist die Montage einfach erledigt. Zuletzt wird die seitliche Begleitdämmung montiert.

Kellerdecken Sprühdämmung

Häufig sind Kellerdecken zerklüftet, mit extrem vielen Kabeln unterzogen oder sogar gewölbt. Dann eigenen sich besonders Dämmstoffe zum Aufsprühen. Die Dämmstoffe können einfach mittels Maschine aufgetragen werden. Je nachdem ob eine kunststoffbasierte Dämmung oder eine auf Mineralfasern basierte Kellerdeckendämmung gewählt wird, gibt es verschiedene Vor- und Nachteile.


Der Vorteil von Sprühdämmungen an der Kellerdecke:

  • Überall dort einsetzbar, wo man mit Dämmplatten nicht arbeiten kann
  • zerklüfteten Deckenkonstruktionen
  • unebene Decken, durch Geometrie oder Fugen
  • und unter Umständen bei störenden Installationen (Verlegeart und Belastung der elektrischen Leitungen berücksichtigen)


  • Ritzen werden einfach verfüllt, so ist immer eine lückenlose Dämmung ohne Hinterlüftung gewährleistet
  • vorhandene Installationen können leicht überdämmt werden
  • Schrauben entfällt
  • die Einbringung ist schnell und erprobt, Angebote von Fachfirmen können leicht eingeholt werden


Der Nachteil von Einblasdämmungen:

  • die Konstruktion muss haftfähig sein, lose Untergründe müssen vor der Arbeit entfernt werden
  • Elektro- und Wasserinstallationen lassen sich später nur noch erschwert erreichen
  • Befestigungen in der Dämmebene sind nur noch sehr eingeschränkt möglich
  • es sollte immer eine Fachfirma beauftragt werden
  • das Einrichten einer Baustelle lohnt sich bei sehr kleinen Flächen kaum

kleine Übersicht über Sprühdämmungen für die Kellerdecke

Dienstleister Bezeichnung des Dämmstoff Wärmeleitgruppe Holzwolle/Dämmstoff Ausgangsmaterial Brennbarkeit/ Baustoffklasse
Wer-Liefert-Was: Dienstleistersuche PUR Ortschaum WLG 020 - 040 Polyurethan-Spritzschaum B2 - normalentflammbar
Kematherm Dossolan Thermique WLG 041 Mineralfaser Zement A1 - nichtbrennbar

Bei der IPUTEC Kellerdeckendämmung wird nachschäumender PU-Schaum eingesetzt. Eine Vielzahl von Dienstleistern ist auf den Ort-Schaum spezialisiert. Auf ein Gerüst kann auch bei größerer Deckenhöhe verzichtet werden. Für dickere Dämmstärken muss in mehreren Schichten gearbeitet werden. Runde Geometrie (Gewölbe) stellen keine besondere Herausforderung da.

Die Firma Kematherm ist Bundesweit im Einsatz. Von unten nicht erreichbare Deckenbereiche müssen mit Plattenmaterial gedämmt werden. Nach dem Aufsprühen kann die Oberfläche nachbearbeitet und geglättet werden, dies ergibt ein sauberes Finish.

Abgehängte Decke mit Kerndämmung

Wird unter der Kellerdecke eine zweite Ebene geschaffen, kann der entstehende Hohlraum mittels Einblasdämmung gedämmt werden. 

Der Vorteil von Einblasdämmungen:

  • Decken mit wenig ebenen Flächen können gut gedämmt werden
  • der lose Dämmstoff füllt jede Ritze
  • vorhandene Installationen können leicht überdämmt werden
  • es gibt kein festes Bohrmuster, das eingehalten werden muss
  • Maschinen zum Einblasen von Dämmstoff können ausgeliehen werden
  • Die Oberfläche der alten Decke muss nicht tragfähig/haftfähig sein

Der Nachteil von Einblasdämmungen:

  • Die Konstruktion (Zwischendecke) für das Einbringen der Dämmung muss erst geschaffen werden
  • Elektro- und Wasserinstallationen lassen sich später nur noch erschwert erreichen (wobei die Einblasdämmung nach dem Setzen in der Regel schnittfest ist, also nicht mehr rieselt)
  • Erfahrung im Umgang mit Einblasdämmung ist hilfreich, weshalb man die Ausführung ggf. lieber einem Experten überlässt

kleine Übersicht über mögliche Dämmstoffe zum Einblasen unter der Kellerdecke

Hersteller Bezeichnung des Dämmstoff Wärmeleitgruppe Ausgangsmaterial
Isofloc isofloc LM 040 Papier und Salz
Rookwool Fillrock RG Plus 035 Steinwolle
Steico SteicoZell 040 Holzfasern
Agitec Aerogel 020 Silikat
Europerl ThermoFill 040 Vulkanglas
BASF Neopor 035 EPS

Im Video sieht man gut wie sich der Zellstoff im Hohlraum horizontal ausbreitet und verdichtet. Der Zellstoff füllt alle Ritzen gut aus, ein nach verdichten ist nicht notwendig.

Unkonventionell Kellerdeckendämmung mit Wärmestrahlen-Reflektor

Gerade die Kopffreiheit, aber zum Beispiel auch die Masse und das Volumen der Dämmung kann ausschlaggebend für die Wirtschaftlichkeit einer Dämmung sein.

Mit einem Wärmestrahlen-Reflektor unter der Kellerdecke, hat man eine gute Alternative zu den klassischen Dämmvarianten. Die Dämmung ist nur rund 10% so hoch wie z.B. eine Mineralwolle. Allerdings muss zusätzlich auf eine Luftschicht vor und unter der "Folien-Dämmung" Wert gelegt werden.

Vorteile der Kellerdeckendämmung mit Verbund-Wärmedämm-Matte:

  • deutlich dünner als klassische Wärmedämmsysteme, dennoch hohe Dämmwirkung
  • einfach zu verarbeiten, durch tackern auf eine Lattung
  • geringer Materialbedarf, damit umweltfreundlicher und einfacher auf der "Baustelle" zu händeln
  • kein Piksen kein Kratzen wie bei Mineralwolle
  • relativ Einfach auch an unebenen Decken anzubringen
  • Je nach Anwendungsfall einfach diffusionsoffen oder diffusionsgeschlossen erhältlich

 Nachteile der Kellerdeckendämmung mit Wärmestrahlen-Reflexion:

  • Lattung erforderlich
  • Folie ist weder optisch attraktiv, noch tragfähig für Farben, Putze oder Elektroinstallation (schlechte mechanische Eigenschaften)
  • Soll eine geschlossene Decke darunter geführt werden, bedarf es einer Konterlattung für die Luftschicht

kleine Lieferantenübersicht über mehrlagiger Verbund-Wärmedämm-Matten

Hersteller Bezeichnung des Dämmstoff Wärmeleitgruppe Ausgangsmaterail
Insum Insum® Closed (MF14) 024 gewebeverstärkte Aluminiumfolien
Iso Isolatie PIF isolatie -/- gewebeverstärkte Aluminiumfolien + PE
ATI ISOLATION ATI Pro Bardage -/- gewebeverstärkte Aluminiumfolien + Spannbahn

Im Video ist zu sehen wie einfach das Dämmmaterial innenliegend an einer Außenwand montiert werden kann. Entscheidend für den vollen Wärmeschutz ist eine Luftschicht über und unter dem eigentlichen Dämmmaterial. Nur so kann effektiv der Wärmetransport über Strahlung unterbrochen werden.

Anbei einige Aufnahme zu Mehr-Schicht-Verbund-Matten

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    PIF isolatie Verbund-Wärmedämm-Matten auf dem Messestand bei Vakbeurs Energie 2022 Niederland

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  • Bildtitel

    Gut zu erennen wie die PIF isolatie Verbund-Wärmedämm-Matten mit Dämmstoffdöbeln unter den Sparren befestigt wurden

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  • Bildtitel

    ATI-Pro-Bardage-Verbund-Wärmedämm-Matten mit integrierter Spannbahn

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  • Kellerdeckendämmung Verbund-Wärmedämm-Matten

    Bildtitel

    Mehrschichtiger Aufbau der ATI-Pro-Bardage-Verbund-Wärmedämm-Matten

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  • Kellerdeckendämmung Verbund-Wärmedämm-Matten

    Bildtitel

    Aufkaschierte Vorderseite mit Faserverstärkung ATI-Pro-Bardage-Verbund-Wärmedämm-Matten

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  • Bildtitel

    Beispiel am Messestand von ATI-Pro-Bardage-Verbund-Wärmedämm-Matten unterhab der Sparren, fixiert mittels Lattung

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Vakuum Dämmplatten für die Kellerdeckendämmung

Vakuumdämmplatten sind nicht explizit für die Kellerdeckendämmung vorgesehen, da sie aber ebenso geeignet sind wie die meisten anderen Materialien, zählen wir sie ebenfalls auf.

Dank des sehr hohen Dämmwerts kommt man mit sehr geringen Aufbauhöhen aus, es gibt aber auch gravierende Nachteile, weshalb der Nutzen zur vollflächigen Dämmung angezweifelt werden kann. Das wohl wichtigste Anwendungsgebiet von Vakuumdämmplatten findet sich in der Dämmung von Wärmebrücken (also kleinen Flächen mit hohem Energieverlust), sowie in der Altbausanierung, auch hier meist eingesetzt zum Dämmen von Wärmebrücken.

Zu den Vorteilen der Vakuumdämmplatten bei der Kellerdeckendämmung:

  • sehr geringe Aufbauhöhe bei extrem guten Dämmwert
  • einfache Montage bei haftenden Untergründen
  • sehr leicht
  • sehr flach
  • die meisten Hersteller erstellen Verlegepläne zu eingereichten Skizzen

Zu den Nachteilen der Vakuumdämmplatten bei der Kellerdeckendämmung:

  • Vakuumdämmplatten gelten als äußerst teuer
  • Vakuumdämmplatten dürfen nicht verletzt, angebohrt oder anderen großen mechanischen (verformenden) Kräften ausgesetzt werden
  • je nach Kelleraufbau sind Sondermaße der Platten erforderlich, da diese nicht zugeschnitten werden können
  • Vakuumdämmplatten müssen unter Umständen nach zwei bis vier Jahrzehnten ersetzt werden, da sie mit der Zeit an Dämmwirkung verlieren
  • den Verlust der Dämmleistung sieht man den Platten von Außen nicht an

kleine Übersicht zu Vakuum Dämmplatten

Hersteller Bezeichnung des Dämmstoff Wärmeleitfähigkeit Bemessungswert Oberfläche
Meuvo VACUPOR® 0,007 W/m²K Basic oder mit Putzträger
Kingspann Kooltherm K8 C Kerndämmplatte -/- Je nach Partner-Programm
Variotec QASA 0,0072 W/m²K Blank, Gummi oder XPS-Kaschierung

Fazit


Die Möglichkeiten bis zu 10% Heizenergieverlust im Keller zu reduzieren sind riesig. Die Auseinandersetzung mit dem Thema bringt Ihnen nur Vorteile! Selbermachen ist ebenso gut möglich, wie machen lassen. Insbesondere die Dämmplatten oder Verbund-Wärmedämm-Matten lassen sich leicht einsetzen, um den Wärmestrom durch den Erdgeschossboden zu reduzieren. Auch wenn die Anfangsinvestition groß ist, rechnet sich die Maßnahme nach wenigen Jahren und das bei einer nahezu unbegrenzten Nutzungszeit.

Wenn Sie noch unsicher sind bei welchem Sanierungsschritt Sie Ihre finanziellen Ressourcen am effizientesten einsetzen können, machen Sie einen Termin für eine Vor-Ort-Beratung mit uns oder einem anderen Energieberater. Ihre Beratung wird direkt mit bis zu 80% von der BAFA bezuschusst, profitieren Sie von unserem Erfahrungsschatz.

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